Die südostdeutsche Fußballmeisterschaft 1921/22 war die elfte Austragung der südostdeutschen Fußballmeisterschaft des Südostdeutschen Fußball-Verbandes (SOFV). Die Meisterschaft gewannen die Vereinigten Breslauer Sportfreunde in einer Neuauflage der Finale der letzten beiden Jahren gegen den FC Viktoria Forst, diesmal mit 7:3. Es war Breslaus dritter Meistertitel in Folge. Durch Besonderheiten in der Endrunde (siehe Abschnitt Endrunde) qualifizierte sich jedoch der FC Viktoria Forst für die Teilnahme an der deutschen Fußballmeisterschaft 1921/22, bei der die Forster im Viertelfinale dem SV Norden-Nordwest 98 Berlin mit 0:1 unterlagen.
Modus
Die Fußballmeisterschaft wurde in diesem Jahr erneut in fünf regionalen Meisterschaften ausgespielt, deren Sieger für die Endrunde qualifiziert waren. Außer in der Niederlausitz und in der Oberlausitz gab es weitere regionale Unterteilungen.
Bezirksliga Niederlausitz
Die Niederlausitzer Meisterschaft wurde mit folgendem Tabellenstand beendet. Der Cottbuser FV 1898 wurde Niederlausitzer Fußballmeister, verzichtete jedoch aus unbekannten Gründen auf die Teilnahme an der südostdeutschen Fußballmeisterschaft. Für ihn rückte der zweitplatzierte FC Viktoria Forst nach. Zur kommenden Spielzeit wurde die Bezirksliga auf 3 regionale Staffeln erweitert.
Bezirksliga Oberlausitz
Die Bezirksliga Oberlausitz wurde in dieser Saison vor den regionalen 1. Klassen eingeführt. Der ATV Görlitz wurde zum ersten Mal Oberlausitzer Fußballmeister.
Bezirksliga
1. Klasse Oberlausitz
1. Klasse Niederschlesien
Die niederschlesische Meisterschaft wurde zuerst in fünf regionalen Gruppen ausgespielt, deren Sieger für die Finalrunde qualifiziert waren. In dieser setzte sich zum ersten Mal der FV 1920 Züllichau durch und beendete dadurch die zehnjährige Dominanz des ATV Liegnitz. Zur kommenden Spielzeit wurde die Bezirksliga Niederschlesien mit 2 Staffeln (A und B) als Spielklasse über der 1. Klasse eingeführt.
Gau Glogau
Gau Liegnitz
Entscheidungsspiel:
Es gab ein Entscheidungsspiel um die Gaumeisterschaft zwischen dem SC Jauer und Blitz Liegnitz. Aus Terminnot wurde aber bereits vorher Blitz Liegnitz als Teilnehmer zur Endrunde um die Bezirksmeisterschaft Niederschlesiens bestimmt.
Gau Wohlau
Gau Schweidnitz
Entscheidungsspiel um Platz 2:
Gau Waldenburg
Drei der vier ausgetragenen Spiele wurden vom Verband mit 0:0-Toren und Sieg gewertet.
Niederschlesische Bezirksmeisterschaft
1. Klasse Mittelschlesien
Die mittelschlesische Meisterschaft wurde zuerst in vier regionale Gauligen ausgetragen, deren Sieger für die Finalrunde qualifiziert waren. Die Gauliga Breslau wurde zuerst in zwei Ligen (Breslau Ost und Breslau West) ausgespielt. Je nach Tabellenstand wurden dann je zwei Mannschaften jeder Liga in die Ligen Oberklasse, Mittelklasse und Unterklasse einsortiert, die Teilnehmer in der Oberklasse ermittelten den Breslauer Stadtmeister und somit auch den Teilnehmer an der mittelschlesischen Endrunde.
Gauliga Breslau
Gauliga Breslau Westkreis
Gauliga Breslau Ostkreis
Gauliga Breslau Oberklasse
Gauliga Breslau Mittelklasse
Gauliga Breslau Unterklasse
Relegationsspiele
Es fanden Relegationsspiele zwischen dem letztplatzierten der Unterklasse, SV Breslau 1911 und dem Sieger der Kreisklassen, VSV Union Wacker Breslau, statt. Da beide Vereine jeweils ein Spiel gewonnen haben, war ein Entscheidungsspiel nötig. Da dieses nach Verlängerung unentschieden ausging, musste ein zweites Entscheidungsspiel angesetzt werden.
Gau Oels
Gau Brieg
Gau Münsterberg
Mittelschlesische Bezirksmeisterschaft
Zwischenrunde:
Finale:
A-Klasse Oberschlesien
Die oberschlesische Meisterschaft wurde in fünf regionalen Gauklassen ausgetragen, deren Sieger für die oberschlesische Bezirksmeisterschaft qualifiziert waren. In dieser setzte sich der FC Preußen Kattowitz durch, wodurch er zum fünften Mal Oberschlesischer Fußballmeister wurde. Im Zuge der Volksabstimmung in Oberschlesien musste Deutschland Ostoberschlesien an Polen abtreten, Vereine in den Gebieten schieden nach der Saison aus dem Südostdeutschen Fußball-Verband aus und gründeten den Wojewodschaft Fußballverband.
Gau Beuthen
Gau Gleiwitz
Entscheidungsspiel Platz 1:
Gau Ratibor
Gau Oppeln
Aus dem Gau Oppeln ist aktuell nur der Sieger Oppelner Sportfreunde 1919 überliefert.
Gau Kattowitz
Kattowitz Nordkreis
Entscheidungsspiel Platz 1:
Kattowitz Südkreis
Meisterschaft Kattowitz
Der Sieger durfte an der oberschlesischen Meisterschaftsendrunde teilnehmen.
Oberschlesische Bezirksmeisterschaft
Endrunde
Die Endrunde um die südostdeutsche Fußballmeisterschaft wurde in der Saison 1921/22 erstmals als Rundenturnier, und nicht wie in den Vorjahren im K.-o.-System, ausgetragen. Qualifiziert waren die Meister aus den 5 Bezirken. Da der Titelverteidiger gleichzeitig Bezirksmeister Breslaus war, gab es in dieser Spielzeit nur fünf teilnehmende Mannschaften. Der Sieger aus der Bezirksliga Niederlausitz verzichtete aus unbekannten Gründen auf die Teilnahme, für ihn rückte der Zweitplatzierte nach.
Nach Beendigung des Turniers waren drei Mannschaften (Vereinigte Breslauer Sportfreunde, FC Viktoria Forst, FC Preußen Kattowitz) punktgleich, so dass Entscheidungsspiele nötig wurden. Durch die Volksabstimmung in Oberschlesien fiel die Stadt Kattowitz jedoch an Polen, so dass Spieler des FC Preußen Kattowitz wegen Passschwierigkeiten vorerst nicht an der Entscheidungsspielen teilnehmen konnten. Um dennoch einen Teilnehmer für die Endrunde zur deutschen Meisterschaft schicken zu können, fand ein Entscheidungsspiel zwischen den Breslauer Sportfreunden und dem FC Viktoria Forst statt, welches die Forster gewannen. Die Entscheidung um die südostdeutsche Meisterschaft fand dann später statt. Dort konnten sich die Breslauer durchsetzen, konnten aber aus zeitlichen Gründen nicht mehr an der deutschen Meisterschaft teilnehmen.
Rundenturnier
Entscheidungsspiel um Teilnahme an der deutschen Fußballmeisterschaft
Entscheidungsspiele um die südostdeutsche Fußballmeisterschaft
Halbfinale:
Finale:
Quellen
- Deutscher Sportclub für Fußball-Statistiken: Fußball in Schlesien 1900/01 – 1932/33, Herausgeber: DSfFS e. V., Berlin 2007.
- Hardy Grüne: Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga. In: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 1. AGON, Kassel 1996, ISBN 3-928562-85-1.
- Hardy Grüne: Vereinslexikon (= Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 7). 1. Auflage. AGON, Kassel 2001, ISBN 3-89784-147-9 (527 Seiten).
Einzelnachweise
Weblinks
- GERMANY – LEAGUE FINAL TABLES 1921/22
- Südostdeutsche Meisterschaft 1921/22




