Die 4-mal-100-Meter-Staffel der Frauen bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney wurde am 29. und 30. September 2000 im Stadium Australia ausgetragen. In 25 Staffeln nahmen 108 Athletinnen teil.

Olympiasiegerinnen wurden die Sprinterinnen von den Bahamas in der Besetzung Sevatheda Fynes, Chandra Sturrup, Pauline Davis-Thompson und Debbie Ferguson (Finale). In den Vorläufen sowie den Halbfinals kam außerdem Eldece Clarke-Lewis zum Einsatz.

Silber gewann Jamaika (Tayna Lawrence, Veronica Campbell, Beverly McDonald, Merlene Ottey (Finale)) sowie außerdem Merlene Frazer in den Vorläufen und den Halbfinals.

Bronze ging an die USA mit Chryste Gaines, Torri Edwards, Nanceen Perry und Marion Jones (Finale) sowie außerdem Passion Richardson in den Vorläufen und den Halbfinals. Später gab es ein Hin und Her bezüglich der Entscheidung über die Vergabe der Bronzemedaille. Diese wurde der US-Staffel aufgrund der Teilnahme der gedopten Marion Jones zunächst aberkannt, nach einer Klage der davon betroffenen Athletinnen dem Team jedoch wieder zuerkannt. – siehe dazu Abschnitt "Doping" unten.

Auch die in den Vorläufen sowie Halbfinals für die Medaillengewinner eingesetzten Läuferinnen erhielten entsprechendes Edelmetall.

Die deutsche Staffel erreichte das Finale und belegte Rang sechs.
Staffeln aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträgerinnen

Rekorde

Bestehende Rekorde

Rekordverbesserungen

Der bestehende olympische Rekord wurde auch bei diesen Spielen nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielte die Staffel der Olympiasiegerinnen von den Bahamas mit 41,95 s im Finale am 30. September. Der Olympiarekord wurde damit 35 Hundertstelsekunden, der Weltrekord um 58 Hundertstelsekunden verfehlt.

Es gab vier Landesrekorde:

  • 43,77 s – Ghana (Mavis Akoto, Monica Twum, Veronica Bawuah, Vida Nsiah), dritter Vorlauf am 29. September
  • 44,34 s – Elfenbeinküste (Amandine Allou Affoué, Makaridja Sanganoko, Mary Gnahoré, Louise Ayétotché), dritter Vorlauf am 29. September
  • 43,61 s – Madagaskar (Monica Rahanitraniriana, Ony Paule Ratsimbazafy, Rosa Rakotozafy, Hanitriniaina Rakotondrabé), dritter Vorlauf am 29. September
  • 43,19 s – Ghana (Mavis Akoto, Monica Twum, Veronica Bawuah, Vida Nsiah), erstes Halbfinale am 29. September

Doping

2007 gestand die schon längere Zeit unter Dopingverdacht stehende US-Amerikanerin Marion Jones die Einnahme von Tetrahydrogestrinon (THG). Kurze Zeit später räumte sie ein, während der Spiele von Sydney gedopt gewesen zu sein. Im Oktober 2007 gab sie ihre hier gewonnenen Medaillen – Gold über 100-, 200 Meter und mit der 4-mal-400-Meter-Staffel sowie Bronze mit der 4-mal-100-Meter-Staffel und im Weitsprung – zurück. Am 23. November 2007 wurde sie durch den Weltleichtathletikverband IAAF für zwei Jahre gesperrt. Gleichzeitig wurden ihre Ergebnisse rückwirkend zum 1. September 2000 annulliert.

Die Disqualifikation der beiden US-Staffeln durch das IOC wurde nach einer Klage von sieben der acht betroffenen Athletinnen, der der Internationale Sportgerichtshof CAS im Juli 2010 stattgab, zurückgenommen. So blieb alleine Marion Jones von der Aberkennung der beiden Staffelmedaillen betroffen.

Vorrunde

Insgesamt wurden vier Vorläufe absolviert. Für das Halbfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten drei Staffeln. Darüber hinaus kamen die vier Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser, weiter. Die direkt qualifizierten Teams sind hellblau, die Lucky Loser hellgrün unterlegt.

Anmerkung: Alle Zeitangaben sind auf Ortszeit Sydney (UTC 10) bezogen.

Vorlauf 1

29. September 2000, 10:45 Uhr

Vorlauf 2

29. September 2000, 10:53 Uhr

Vorlauf 3

29. September 2000, 11:01 Uhr

Vorlauf 4

29. September 2000, 11:09 Uhr

Halbfinale

Für das Finale qualifizierten sich in den beiden Läufen die jeweils ersten drei Staffeln. Darüber hinaus kamen die zwei Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser, weiter. Die direkt qualifizierten Mannschaften sind hellblau, die Lucky Loser hellgrün unterlegt.

In den Staffeln gab es folgende Besetzungsänderungen:

  • Russland – Irina Chabarowa lief anstelle von Marina Kislowa.
  • Ghana – Vida Anim kam für Veronica Bawuah zum Einsatz.
  • Großbritannien – Samantha Davies für Sarah Wilhelmy.
  • Kolumbien – Digna Luz Murillo wurde durch Melissa Murillo ersetzt.

Lauf 1

29. September 2000, 20:20 Uhr

Lauf 2

29. September 2000, 20:28 Uhr

Finale

30. September 2000, 19:40 Uhr

Die Favoritenstaffeln kamen vor allem aus den Vereinigten Staaten mit der zum Zeitpunkt des Rennens noch startberechtigten Topläuferin Marion Jones, von den Bahamas, den amtierenden Weltmeisterinnen, und aus Jamaika, WM-Dritte 1999 und Vizeweltmeisterinnen 1997.

Zum Finale gab es bei vier Staffeln Besetzungsänderungen.

  • Bahamas – Eldece Clarke-Lewis wurde durch Debbie Ferguson ersetzt.
  • Jamaika – Merlene Ottey lief für Merlene Frazer.
  • USA – Marion Jones ersetzte Passion Richardson.
  • Frankreich – Linda Ferga wurde anstelle von Sandra Citte eingesetzt.

Savatheda Fynes, Startläuferin für die Bahamas, übergab den Staffelstab als Erste. Die US-Amerikanerinnen führten ihre Wechsel nicht sauber aus, somit verloren sie viel an Boden. Nach dem letzten Wechsel lag Schlussläuferin Marion Jones an dritter Stelle hinter der für die Bahamas führenden Debbie Ferguson und der Jamaikanerin Merlene Ottey. Jones konnte den Rückstand nicht mehr aufholen. So gab es zunächst einmal Bronze für die USA, Silber für Jamaika und Gold für die Bahamas.

Für die Staffel der Bahamas war es der erste Olympiasieg. Die Jamaikanerin Merlene Ottey gewann bei ihrer sechsten Olympiateilnahme ihre neunte Medaille. Damit war sie, obwohl ohne Olympiasieg, die erfolgreichste Medaillensammlerin unter den Leichtathletinnen bei Olympischen Spielen.

Wie oben im Abschnitt "Doping" beschrieben gab es ein Hin und Her bezüglich der Entscheidung über die Vergabe der Bronzemedaille. Diese wurde der US-Staffel aufgrund der Teilnahme der gedopten Marion Jones zunächst aberkannt, nach einer Klage der davon betroffenen Athletinnen dem Team jedoch wieder zuerkannt.

Video

  • Women's 4x100 Relay Finals - 2000 Sydney Olympics Track & Field, youtube.com, abgerufen am 7. Februar 2022

Weblinks

  • Athletics. Official Report of the XXVII Olympiad - Results, Resultate Leichtathletik, S. 343–349, englisch/französisch (PDF, 16.697 KB), abgerufen am 7. Februar 2022
  • Athletics at the 2000 Summer Olympics, 4 x 100 metres Relay, Women, olympedia.org (englisch), abgerufen am 7. Februar 2022
  • Sydney 2000, Athletics, 4x100m relay Results, Offizielle Seite des IOC, abgerufen am 7. Februar 2022
  • Athletics at the 2000 Sydney Summer Games: Women's 4x100m relay, archiviert bei wayback (Internet Archive), sports-reference.com (englisch), abgerufen am 7. Februar 2022

Einzelnachweise


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